Die Berliner M-Bahn (1984-1991) war tatsächlich keine Magnetschwebebahn. Der Begriff „M-Bahn“ steht für Magnetbahn, da dieses System von einem Linearmotor angetrieben wird, der im Fahrweg verbaut ist. Dabei dienen Permanentmagnete als Erreger des elektromagnetischen Wanderfeldes, wobei das Fahrzeug auf Rollen gefahren ist und nie schwebte.
Historische Einordnung
1974 begann Thyssen-Henschel (heute ThyssenKrupp) mit der Entwicklung eines synchronen Langstator-Linearmotors für den Einsatz in Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahnen. Thyssen-Henschel haben wir es zu verdanken, dass der Antrieb im Fahrweg realisiert – vorherige Asynchron-Kurzstator-Magnetschwebebahnen (TR02, TR04) hatten das Problem, dass sie sehr schwer waren, da sie ihre gesamte Antriebsleistung permanent im Fahrzeug mitschleppen mussten.
Thyssen-Henschels Synchron-Langstator-Linearmotor resultierte darin, dass das Fahrzeug von enormen Gewichtsreduktionen profitierte, wodurch auch die Energieeffizienz verbessert wurde. Während die Antriebsleistung fahrwegsseitig verbaut war, bestand das Fahrzeug lediglich aus dem Wagenkasten und dem Magnetfahrwerk.
Diese Technologie wurde ab 1974 gemeinsam mit der Technischen Universität Braunschweig entwickelt. Dort sah man Potenzial, dieses System in einem Nahverkehrszug zu implementieren: Woraus später die M-Bahn resultierte. Die Berliner M-Bahn
Technologie im Detail
Die M-Bahn wird, wie auch der Transrapid, von einem fahrwegsseitigen Synchron-Langstator-Linearmotor angetrieben. Dabei zieht das dabei entstehende Wanderfeld das Magnetfeld des Fahrzeugs synchron zur Wechselstromfrequenz mit, was in der Fortbewegung (Antrieb) des Fahrzeugs resultiert.
Um dieses Wanderfeld fahrzeugseitig zu erregen, sind in der M-Bahn Permanentmagnete verbaut, die ein Magnetfeld erzeugen, welches von dem Wanderfeld mitgezogen wird. Dabei findet keine Schwebefunktion statt. Das Fahrzeug wird von Gummirollen getragen und geführt.
Dabei unterscheidet sich das System grundlegend vom Transrapid. Der Transrapid verfügt über ein Magnetfahrwerk, welches das gesamte Fahrzeug elektromagnetisch anhebt. Beim Anheben erzeugt das Fahrzeug ein Magnetfeld, welches von dem Wanderfeld des fahrwegsseitig verbauten Linearmotors mitgezogen wird. Der Transrapid verfügt über keine Gummirollen.
Auch mit dem Transport System Bögl (TSB) hat die M-Bahn keine Gemeinsamkeiten. Zwar sieht der Fahrweg optisch ähnlich aus, technisch unterscheiden sich die Systeme jedoch grundlegend. Beim TSB handelt es sich um eine elektromagnetische Schwebebahn, die mit einem 7 mm Luftspalt schwebt und von einem fahrzeugseitig verbauten Asynchron-Kurzstator angetrieben wird. Dadurch werden die Investitionskosten für den Fahrweg drastisch reduziert, da keine aktiven Systemkomponenten (wie der gesamte Langstator-Linearmotor beim TR oder M-Bahn) verbaut sind.