Das Gewicht eines Fahrzeugs spielt im Schienenverkehr eine entscheidende Rolle, da es nicht nur den Materialaufwand beeinflusst, sondern auch den Energieverbrauch, die Umweltbelastung und den Verschleiß der Infrastruktur. Während herkömmliche Züge auf schwere Drehgestelle, Achsen und Räder angewiesen sind, nutzen Magnetbahnen ein kontaktloses Schwebesystem, das für starke Gewichtseinsparungen sorgt. Die leichtere Bauweise bietet nicht nur ökonomische Vorteile, sondern setzt auch neue Maßstäbe in puncto Effizienz und Nachhaltigkeit.
Deutlich leichter

Einer der größten Vorteile der Magnetschwebetechnologie ist ihr deutlich geringeres Gewicht im Vergleich zu konventionellen Zügen. Ein konkreter Vergleich verdeutlicht diesen Vorteil:
Eine S-Bahn (Siemens BR425) mit einer Kapazität von 434 Personen wiegt insgesamt 114 Tonnen. Das Transport System Bögl (TSB) kann 404 Personen transportieren und wiegt dabei nur 74 Tonnen. (Das TSB kann auch mehr Personen transportieren, wenn die Anzahl der Sektionen erhöht wird).
Obwohl das TSB eine ähnliche Kapazität wie die S-Bahn bietet, ist es 35 % leichter. Das geringere Gewicht des TSB resultiert in einem reduzierten Materialbedarf. Magnetbahnen benötigen keine mechanischen Komponenten wie Räder oder Achsen, was zu einer drastischen Gewichtsersparnis führt.

Ein Vergleich zwischen einem modernen Hochgeschwindigkeitszug und einer Magnetbahn verdeutlicht die Vorteile des Leichtbaus weiter. Der Siemens Velaro (ICE 3) erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h und wiegt pro Sitzplatz 0,986 Tonnen. Im Vergleich dazu bringt der Transrapid deutlich bessere Werte auf den Tisch: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 500 km/h wiegt er pro Sitzplatz nur 0,567 Tonnen.
Dieser Vergleich zeigt, dass der Transrapid 42,5 % leichter pro Sitzplatz ist als der Siemens Velaro – trotz der deutlich höheren Geschwindigkeit. Das geringere Gewicht pro Sitzplatz bedeutet, dass die Magnetbahn deutlich effizienter ist, weniger Energie benötigt und bei vergleichbarer Kapazität weniger Ressourcen verbraucht.
Weniger Verschleiß
Die Gewichtsverteilung bei Magnetbahnen ist ebenfalls ein großer Vorteil. Während bei konventionellen Zügen das Gewicht auf wenige Punkte – die Räder und Achsen – konzentriert ist, wird das Gewicht bei der Magnetbahn gleichmäßig auf dem Fahrweg verteilt. Diese flächige Verteilung reduziert den Verschleiß sowohl am Fahrzeug als auch an der Fahrbahn erheblich. Der kontaktlose Betrieb sorgt dafür, dass es keinen mechanischen Abrieb gibt, wie er bei Schienen und Rädern auftritt. Somit ist die Wartung der Fahrwege und Fahrzeuge bei der Magnetbahn wesentlich weniger aufwendig und kostspielig.
Das deutlich reduzierte Leergewicht der Fahrzeuge kombiniert mit der gleichmäßigen Gewichtsverteilung und dem fehlenden mechanischen Abrieb sorgt für enorme Kosteneinsparungen bei der Wartung, die konventionelle Züge nie erreichen werden. Beim Transrapid ist der Wartungsaufwand verglichen mit einem ICE 68% geringer.


Grenzen der Eisenbahn
Konventionelle Züge stoßen bei der Reduktion ihres Gewichts an technische Grenzen. Jede Einsparung am Gewicht ist nur in einem begrenzten Rahmen möglich, da Züge stets schwere Komponenten wie Räder, Achsen, Drehgestelle und Oberleitungen mitführen müssen. Diese physikalischen Einschränkungen machen es schwer, das Gewicht bei herkömmlichen Schienenfahrzeugen weiter zu reduzieren.
Magnetschwebebahnen umgeht diese Probleme, da sie nicht auf Räder und Achsen angewiesen ist. Stattdessen wird das Fahrzeug von einem leichten Magnetfahrwerk getragen, das durch moderne Regelelektronik gesteuert wird. Dadurch kann eine Magnetbahn schneller beschleunigen, höhere Geschwindigkeiten erreichen, dabei die Fahrbahn und die Infrastruktur schonen und weniger Energie verbrauchen, als konventionelle Züge.