In China wurde eine neue Magnetschwebebahn vorgestellt, die auf dem japanischen L0-Chuo-Shinkansen basiert und Geschwindigkeiten über 600 km/h erreichen soll. Das Fahrzeug wurde bereits Ende 2021 angekündigt, Anfang 2023 haben erste Tests mit einem Prototypen auf einer neu errichteten Teststrecke stattgefunden.
Kürzlich wurde auf einer Veranstaltung zum 70. Jubiläum des Werks von CRRC Changchun eine neue, supraleitende, elektrische Magnetschwebebahn offiziell vorgestellt. Dieses Fahrzeug gehört zur gleichen Kategorie wie die japanische L0-Serie, die ebenfalls auf die supraleitende, elektrische Magnetschwebetechnologie setzt. Allerdings verwendet das neue Fahrzeug aus Changchun eine neuartige Hochtemperatur-Supraleitung, während die japanische L0-Serie auf Tieftemperatur-Supraleitung basiert.
Es handelt sich um ein EDS-Fahrzeug (elektrodynamisches Schweben), wobei die Schwebefunktion des Fahrzeugs von supraleitenden Magneten ermöglicht wird, die dafür auf -270 Grad heruntergekühlt werden müssen. Dafür wird Flüssigstickstoff- oder Helium verwendet. Damit unterscheidet sich diese neue Magnetbahn grundsätzlich vom deutschen Transrapid, welcher auf dem EMS-Prinzip basiert (elektromagnetisches Schweben). Der Transrapid schwebt, indem das Fahrzeug von Elektromagneten angehoben wird, wobei keine Herunterkühlung auf -270 Grad durchgeführt wird.
Bereits im März letzten Jahres führte CRRC Changchun erfolgreich das erste Demonstrationsexperiment mit seinem Hochtemperatur-supraleitenden, elektrisch betriebenen Magnetschwebesystem durch.
Im letzten Monat wurden außerdem Ausschreibungen für die Innenausstattung und die fahrzeuginternen Systeme durchgeführt. Ein herausragendes Merkmal dieses Fahrzeugs ist die Verwendung von festem Stickstoff als Thermobatterie, wodurch die Abhängigkeit von flüssigem Stickstoff, einem unerlässlichen Rohstoff für Hochtemperatur-Supraleiter, beseitigt wurde.
in China werden derzeit verschiedene Magnetbahnsysteme entwickelt. Am bekanntesten sind dabei sicherlich die Transrapid-Nachbauten CRRC CF600 und CF200, welche beweisen, dass China den Transrapid weiterentwickelt. Zusätzlich setzt man in China auch auf andere Technologien, wozu auch die neu vorgestellte Magnetbahn gehört. Denkbar ist es, dass eines Tages ein Systementscheid stattfindet oder die Technologien parallel zueinander errichtet werden.
Die Grafik aus China zeigt die Bandbreite der aktuellen und zukünftigen Magnetschwebebahntechnologien, die das Land entwickelt. Sie reicht von langsamen, städtischen Maglev-Systemen mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 160 km/h bis hin zu hochmodernen, ultrahochgeschwindigkeitsfähigen Magnetschwebebahnen, die Geschwindigkeiten von über 600 km/h erreichen können. Diese technologischen Fortschritte ermöglichen es China, Magnetschwebebahnen für verschiedene Einsatzzwecke zu optimieren – von städtischen Nahverkehrslösungen über interurbane Verbindungen bis hin zu potenziellen Alternativen zu Inlandsflügen. Die Grafik verdeutlicht, wie breit gefächert die Anwendungen von Maglev-Technologien sein können, und hebt Chinas führende Rolle in der Entwicklung von Hochgeschwindigkeitstransportsystemen hervor.