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Transrapid als Mahnmal, aber nicht als Option? Jens Spahns Bundestagsrede offenbart das Problem

Jens Spahn während seiner Rede im Bundestag. / Bild: Deutscher Bundestag

In einer Rede im Bundestag am 24. September 2025 sprach Jens Spahn (CDU) über die großen Herausforderungen und Chancen der Innovationspolitik in Deutschland. Er forderte mehr Ambition, mehr Risikobereitschaft, mehr Zukunftsorientierung. Und er wählte ein Beispiel, das bei uns sofort aufhorchen ließ:

„Ich bin in der Nähe der Teststrecke des Transrapids im Emsland groß geworden. […] Am Ende haben wir über München–Flughafen–München–Innenstadt diskutiert. Gebaut worden ist das nie – in China dann doch.“

Damit bringt Spahn das Dilemma deutscher Technologiepolitik auf den Punkt: Wir waren Vorreiter – und haben uns am Ende selbst ausgebremst. Die einst fortschrittlichste Hochgeschwindigkeitsbahn der Welt wurde stillgelegt, weil politischer Wille und wirtschaftlicher Weitblick fehlten.

Doch so klar Spahn dieses Versäumnis benennt – so bezeichnend ist auch, was er nicht sagt: Kein Wort zur Möglichkeit, diese Technologie heute wiederzubeleben. Kein Wort zum dringenden, heutigen Bedarf, diese Technologie einzusetzen. Kein Wort zur Petition mit über 61.000 Unterschriften, die genau das fordert. Kein einziges CDU/CSU-Mitglied nahm sich 2025 trotz intensiver Befragung die Zeit, bei der Übergabe dieser Petition anwesend zu sein.

Es drängt sich der Eindruck auf: Der Transrapid taugt der CDU offenbar nur noch als warnendes Beispiel – nicht als echte Zukunftsoption. Dabei wäre es genau jetzt an der Zeit, politische Fehler zu korrigieren und mutig nach vorn zu schauen.

Wir fordern: Wer über Innovation redet, darf über den Transrapid nicht schweigen. Wer Wachstum und industrielle Souveränität beschwört, muss den Mut haben, eigene Technologien wieder ernst zu nehmen. Wer den Anschluss an China nicht verlieren will, darf sich nicht mit nostalgischer Selbstkritik begnügen, sondern muss handeln.

Jens Spahn hat recht: Deutschland braucht Innovation. Aber Innovation beginnt da, wo man bereit ist, alte Denkverbote zu überwinden.

Autor

David Harder

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„Ich bin in der Nähe der Teststrecke des Transrapids im Emsland groß geworden. […] Am Ende haben wir über München–Flughafen–München–Innenstadt diskutiert. Gebaut worden ist das nie – in China dann doch.“

Damit bringt Spahn das Dilemma deutscher Technologiepolitik auf den Punkt: Wir waren Vorreiter – und haben uns am Ende selbst ausgebremst. Die einst fortschrittlichste Hochgeschwindigkeitsbahn der Welt wurde stillgelegt, weil politischer Wille und wirtschaftlicher Weitblick fehlten.

Doch so klar Spahn dieses Versäumnis benennt – so bezeichnend ist auch, was er nicht sagt: Kein Wort zur Möglichkeit, diese Technologie heute wiederzubeleben. Kein Wort zum dringenden, heutigen Bedarf, diese Technologie einzusetzen. Kein Wort zur Petition mit über 61.000 Unterschriften, die genau das fordert. Kein einziges CDU/CSU-Mitglied nahm sich 2025 trotz intensiver Befragung die Zeit, bei der Übergabe dieser Petition anwesend zu sein.

Es drängt sich der Eindruck auf: Der Transrapid taugt der CDU offenbar nur noch als warnendes Beispiel – nicht als echte Zukunftsoption. Dabei wäre es genau jetzt an der Zeit, politische Fehler zu korrigieren und mutig nach vorn zu schauen.

Wir fordern: Wer über Innovation redet, darf über den Transrapid nicht schweigen. Wer Wachstum und industrielle Souveränität beschwört, muss den Mut haben, eigene Technologien wieder ernst zu nehmen. Wer den Anschluss an China nicht verlieren will, darf sich nicht mit nostalgischer Selbstkritik begnügen, sondern muss handeln.

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