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Bundestag: Erste Transrapid-befürwortende Rede seit Jahrzehnten

Am 16. September 2025 kam es im Deutschen Bundestag zu einem Ereignis, das es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat: In einer Rede wurde der Transrapid ausdrücklich befürwortet. Der Abgeordnete Maximilian Kneller (AfD) nutzte seine Redezeit, um in seiner ersten Rede die Magnetschwebebahn als Beispiel für eine in Deutschland entwickelte Hochtechnologie hervorzuheben, die aus politischen Gründen hierzulande nie zur Anwendung gekommen ist.

Rede von Maximilian Kneller am 16.09.2025 | Bild: Bundestag

Kneller verwies auf die Vorteile der Magnetschwebebahn: Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 500 km/h, nahezu geräuschloser und emissionsarmer Betrieb sowie eine nachweislich hohe Pünktlichkeit. Als Beispiel nannte er die Transrapid-Strecke in Shanghai, die seit über 20 Jahren im kommerziellen Betrieb ist. Dort erreiche das System eine Zuverlässigkeitsquote von über 99 Prozent. Zudem kritisierte er die Haltung der Grünen, insbesondere die des damaligen Abgeordneten Albert Schmidt, welche das Flugzeug gegenüber dem emissionslosen Transrapid bevorzugt. 

Gleichzeitig kritisierte Kneller den Zustand der deutschen Verkehrsinfrastruktur. Brücken, Straßen und Bahnnetze seien marode, Züge im Fernverkehr häufig verspätet. Während in Deutschland die Versuchsanlage Emsland bis 2034 abgebaut werden soll, werde in anderen Ländern auf zukunftsweisende Technologien gesetzt. Aus seiner Sicht sei es ein Fehler, deutsche Innovationen wie den Transrapid nicht im Inland einzusetzen, während zugleich Projekte wie der Hyperloop gefördert würden.

Besonders deutlich wurde Kneller in seiner Kritik am Hyperloop. Das Projekt sei aus seiner Sicht Zukunftsmusik, die in Deutschland politische Aufmerksamkeit binde, ohne jemals realisiert zu werden. Er stellte die Frage, ob eine mögliche Referenzstrecke hierzulande nicht genauso wie die Transrapid-Versuchsanlage im Emsland eines Tages wieder abgerissen werde, nur deutlich später und ohne praktischen Nutzen. Stattdessen solle sich die Politik auf bereits erprobte Technologien konzentrieren, die serienreif und einsatzbereit seien – anstatt Steuergelder in derzeit nicht realisierbare Konzepte zu stecken.

Kneller sprach sich dafür aus, die Anlage im Emsland als technisches Denkmal zu erhalten, statt hohe Summen in deren Rückbau zu investieren. Zudem stellte er die Frage nach einer klaren Haltung der Bundesregierung zur Technologieoffenheit im Zusammenhang mit Elektromobilität und Verbrennungsmotoren.

Kneller war im April 2024 auch bei der Übergabe der Transrapid-Petition von David Harder (magnetbahn.de) dabei, die mit über 62.000 Unterschriften zu den größten verkehrspolitischen Petitionen der letzten Jahre zählt. Die politisch neutrale Petition forderte, die Magnetschwebebahn erneut auf ihre Chancen in Deutschland hin zu prüfen. Trotz einer politisch neutralen Anfrage an alle Fraktionen sowie an die Mitglieder des Verkehrs- und Petitionsausschusses nahm ausschließlich die AfD-Fraktion die Petition offiziell entgegen. Alle anderen Abgeordneten lehnten ab oder reagierten nicht.

Die aktuelle Rede im Bundestag ist somit eine Fortsetzung dieser Debatte. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wurde die Magnetschwebebahn im Parlament wieder mit Nachdruck als ernsthafte Alternative für den Fernverkehr in Deutschland thematisiert. Ob dies zu einer breiteren politischen Diskussion führen wird, bleibt abzuwarten. Sichtbar ist aber: Das Thema ist zurück auf der bundespolitischen Bühne.

Die Rede kann unter diesem Link angesehen werden.

Autor

David Harder

David Harder

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Kneller verwies auf die Vorteile der Magnetschwebebahn: Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 500 km/h, nahezu geräuschloser und emissionsarmer Betrieb sowie eine nachweislich hohe Pünktlichkeit. Als Beispiel nannte er die Transrapid-Strecke in Shanghai, die seit über 20 Jahren im kommerziellen Betrieb ist. Dort erreiche das System eine Zuverlässigkeitsquote von über 99 Prozent. Zudem kritisierte er die Haltung der Grünen, insbesondere die des damaligen Abgeordneten Albert Schmidt, welche das Flugzeug gegenüber dem emissionslosen Transrapid bevorzugt. 

Gleichzeitig kritisierte Kneller den Zustand der deutschen Verkehrsinfrastruktur. Brücken, Straßen und Bahnnetze seien marode, Züge im Fernverkehr häufig verspätet. Während in Deutschland die Versuchsanlage Emsland bis 2034 abgebaut werden soll, werde in anderen Ländern auf zukunftsweisende Technologien gesetzt. Aus seiner Sicht sei es ein Fehler, deutsche Innovationen wie den Transrapid nicht im Inland einzusetzen, während zugleich Projekte wie der Hyperloop gefördert würden.

Besonders deutlich wurde Kneller in seiner Kritik am Hyperloop. Das Projekt sei aus seiner Sicht Zukunftsmusik, die in Deutschland politische Aufmerksamkeit binde, ohne jemals realisiert zu werden. Er stellte die Frage, ob eine mögliche Referenzstrecke hierzulande nicht genauso wie die Transrapid-Versuchsanlage im Emsland eines Tages wieder abgerissen werde, nur deutlich später und ohne praktischen Nutzen. Stattdessen solle sich die Politik auf bereits erprobte Technologien konzentrieren, die serienreif und einsatzbereit seien – anstatt Steuergelder in derzeit nicht realisierbare Konzepte zu stecken.

Kneller sprach sich dafür aus, die Anlage im Emsland als technisches Denkmal zu erhalten, statt hohe Summen in deren Rückbau zu investieren. Zudem stellte er die Frage nach einer klaren Haltung der Bundesregierung zur Technologieoffenheit im Zusammenhang mit Elektromobilität und Verbrennungsmotoren.

Kneller war im April 2024 auch bei der Übergabe der Transrapid-Petition von David Harder (magnetbahn.de) dabei, die mit über 62.000 Unterschriften zu den größten verkehrspolitischen Petitionen der letzten Jahre zählt. Die politisch neutrale Petition forderte, die Magnetschwebebahn erneut auf ihre Chancen in Deutschland hin zu prüfen. Trotz einer politisch neutralen Anfrage an alle Fraktionen sowie an die Mitglieder des Verkehrs- und Petitionsausschusses nahm ausschließlich die AfD-Fraktion die Petition offiziell entgegen. Alle anderen Abgeordneten lehnten ab oder reagierten nicht.

Die aktuelle Rede im Bundestag ist somit eine Fortsetzung dieser Debatte. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wurde die Magnetschwebebahn im Parlament wieder mit Nachdruck als ernsthafte Alternative für den Fernverkehr in Deutschland thematisiert. Ob dies zu einer breiteren politischen Diskussion führen wird, bleibt abzuwarten. Sichtbar ist aber: Das Thema ist zurück auf der bundespolitischen Bühne.

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